3./4. April 1814

Sie sind hier: Waldheim

Einquartierung vom Generelstab und Hauptquartier des russischen Generals v. Wittgenstein mit ca. 100 Offizieren und 1140 Mann Soldaten, sowie 304 Pferden.
Welche Last diese Einquartierung für unser Waldheim war, kann man am besten bemessen nach einer Übersicht des Nahrungsstandes der Stadt i. J. 1813, welche einem vom Rat der Stadt im Mai 1814 an den Kreishauptmann, Generalgouvernementscommissär und allerhöchst beauftragten Polizeidirektor im Leipziger Kreise Herrn von Nischwitz, Hochwohlgeboren, auf und zu Königsfeld gerichteten Promemoria beigefügt war und worin es heißt: "Das Hauptgewerbe der Stadt, deren Einwohnerzahl von gegen 2000 auf ca. 1500 zurückgegangen ist, besteht in Tuchmacherei und Leineweberei, das Nebengewerbe in Branntweinbrennerei, Essigbrauerei, Viehzucht und einigem wenigen Ackerbau."
Nach Aufzählung der arbeitenden Meister, darunter 50 Tuchmacher und 124 Zeug- und Leineweber, heißt es weiter: " Fabrikwesen und Gewerbe, welche schon früher sehr gedrückt waren, haben, je mehr durch die unaufhörlichen Einquartierungen aller umtrieb der Professionen gehemmt war und die Anlage der einzelnen Meister bei der Unmöglichkeit, den nötigen Unterhalt für sich und die Familien zu verdienen, teils zur Anschaffung der notwendigsten Lebensbedürfnisse, teils zur Entrichtung der außerordentl. Abgaben hat verwendet werden müssen, aber auch überdies eine Menge brauchbarerMeister und Gesellen, teils durch das hier vorzüglich grassierende Nervenfieber, teils durch deren Aushebung zur Landwehr dem Commercio entzogen wurden." Das einzige Gewerbe, das sich auf früherer Höhe erhalten hatte, war das brauwesen; der Feldbau aber hatte durch gewaltsame Wegnahme des Zug- und Zuchtviehes viel und schwer gelitten.

12. April 1814

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