Schmaltz, Oswald Friedrich
Pfarrer, Superintendent & Kirchenrat
* 19.02.1815 in (?)
13.09.1895 in Dresden (?)
Abschrift aus dem Buch: "Waldheimer Heimatfest vom 20.-22.08.1904"
Geboren am 19.02.1815, besuchte die Fürstenschule zu Meißen, studierte in Leipzig, ward 1843 Pfarrer in Mockritz bei Döbeln, 1860 Pfarrer und Superintendent in Werdau, im Juli 1865 Pfarrer und Superintendent in Waldheim, trat aber, da um diese Zeit in Werdau die Cholera ausgebrochen war, sein Amt erst im Januar 1866 an und verwaltete es bis 1880. Als im Jahre 1878 sehr bedauerliche Weise die Superintendentur in Waldheim aufgehoben ward, erhielt er den Titel Kirchenrat. Im Mai 1880 von einem Schlaganfall heimgesucht, betrat er die Kanzel nicht wieder, hielt am 26.06.1880 seine abschiedspredigt vom Altar aus und trat am Ende dieses Monats in den Ruhestand. Seinen Beichtkindern ein treuer Seelsorger, seiner Gemeinde allezeit, auch im Drange sehr zahlreicher Amtsgeschäfte, ein eifriger und begeisterter Prediger, war er seinen vielen Untergebenen ein ernster, aber allzeit gerechter und wohlwollender Vorgesetzter. Von seinen Amtsgenossen und seiner Lehrerschaft ward er hoch verehrt. Das Schulschifflein unserer Stadt fand in ihm zu einer Zeit, in der die Wogen von vielen Seiten herzudrangen und die Segel schlaff herabhingen, einen zielbewußten und enrgischen Steuermann. Seine wahrhaft vornehme Gesinnung, seine reiche, wenn auch in aller Stille geübte Liebestätigkeit sind auch heute noch in vieler Gedächtnis. In Blasewitz, wohin er sich nach seiner Emeritierung (Anmerk. d. Red.: ist die Enthebung (Entpflichtung) eines Pastors von der Pflicht der Alltagsgeschäfte aus Altersgründen) wandte, nahm er dauernd teil an den kirchlichen Angelegenheiten, gründete den sächsischen Landesverein des evangelischen Bundes und leitete diesen auch in den ersten Jahren seines Bestehens. Er starb im 81. Lebensjahre am 13.09.1895.