Schwabe, Prof. Dr. Kurt
Chemiker, Wissenschaftler, Hochschullehrer
*29.Mai 1905 in Reichenbach/ Vogtl.
04.Dezember 1983 in Berlin/ Buch
Quelle:http://www.reichenbach-vogtland.de/Deutsch/Kultur/Bekannte-Reichenbacher/Prof-Dr-Dr-Kurt-S-00534/ Stand 30.07.2013
Nach dem Abitur am Reichenbacher Realgymnasium studierte Schwabe von 1924 bis 1927 Chemie an der Technischen Hochschule Dresden, promovierte 1928 und habilitierte 1933. Da er sich weigerte, dem nationalsozialistischen Dozentenbund beizutreten, wurde er von der Hochschule exmittiert und arbeitete in der Papierfabrik Kriebstein. 1944 übernahm und gründete er den Aufbau des Forschungsinstituts für chemische Technologie in Meinsberg, das er bis zu seinem Tod leitete. 1949 wurde er Direktor des Instituts für Elektrochemie und physikalische Chemie an der Technischen Hochschule Dresden. Von 1958 bis 1969 übernahm er die Leitung des Bereichs Radiochemie im Zentralinstitut für Kernpysik Rossendorf. Seit 1965 leitete er außerdem die Zentralstelle für Korrosionsschutz.
1961 wurde Prof. Schwabe vom Senat der TU Dresden zum Rektor gewählt. Dieses Amt übte er vier Jahre aus. Seine wissenschaftliche Forschungsarbeit wurde in ca. 450 Beiträgen in Fachzeitschriften des In- und Auslandes bekannt gemacht und schlug sich auch in über 50 Patenten nieder. Das von ihm verfasste dreibändige Werk über die Physikalische Chemie gehört zu den Standardwerken dieses Fachgebietes. Sein erfolgreiches Schaffen fand Anerkennung durch die Wahl in wissenschaftlichen Vereinigungen, so u.a. als Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Deutschen Akademie Leopoldina zu Halle und des Präsidiums der Kammer der Technik.
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften vergibt seit 1983 den Kurt-Schwabe-Preis "zur Würdigung hervorragender wissenschaftlicher oder technischer Leistungen und hoher Verdienste zur Erhaltung der Natur und ihrer Ressourcen".
Auszeichnungen
1954: Nationalpreis der DDR zweiter Klasse für Wissenschaft und Technik
1960: Clemens-Winkler-Medaille der Chemischen Gesellschaft der DDR
1961: Nationalpreis der DDR erster Klasse für Wissenschaft und Technik
1962: Ehrendoktor der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt
1974: Ehrendoktor der Technischen Hochschule für Chemie "Carl Schorlemmer" in Merseburg (heute Hochschule Merseburg (FH))
1975: Ehrendoktor der Technischen Universität Dresden; Ehrenmitglied der Chemischen Gesellschaft der DDR
1980: Ehrendoktor der Bergakademie Freiberg; Johannes-Stroux-Medaille der Akademie der Wissenschaften der DDR
Banner der Arbeit
Held der Arbeit
1982: Ehrenbürger der Stadt Reichenbach im Vogtland
2008: Ehrenbürger der Stadt Waldheim
Kurt Schwabe
Herausgeber
S. Hirzel Verlag
Erschienen am 30.05.2011
Autor
Heiner Kaden
Erläuterung
Kurt Schwabes Wahl zum Präsidenten der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig war die krönende Anerkennung einer Laufbahn, in deren Zentrum er selbst stets seine Arbeit als Chemiker gesehen hat. Der Bericht über sein Leben liest sich wie ein Ausschnitt aus einer Wissenschaftsgeschichte Ostdeutschlands zwischen 1945 und 1983. Das Buch bringt erstmals eine vollständige Lebensbeschreibung Schwabes, angefangen bei Schule und Studium über schwierige Jahre von 1933 bis 1945 und den Neuanfang als Gründer eines privaten Forschungsinstitutes in Meinsberg, das er bis zu seinem Tod im Jahr 1983 leitete.